Vor 25 Jahren gründete Dr. Siegfried Schmalz im badischen Bühlertal die iqs Software GmbH, die er heute gemeinsam mit den beiden weiteren Geschäftsführern Stefan Weber und Ulrich Mangold führt. Was am 5. Oktober 1995 mit einer Vision und drei Mitarbeitern in einer Einliegerwohnung begann, hat sich inzwischen zu einem führenden Software-Unternehmen für das Qualitätsmanagement der internationalen Automotiv-Industrie entwickelt. Am Firmensitz in Bühl sind inzwischen 60 Mitarbeiter tätig.
Hoher Qualitäts- und Kostendruck
„Es gibt kaum eine Branche, die einem so hohen Qualitäts- und Kostendruck ausgesetzt ist wie die Automobil-Zulieferindustrie“, erklärt Geschäftsführer Dr. Siegfried Schmalz. „Von den Zulieferfirmen wird auf einem globalen, hart umkämpften Markt fehlerfreie Ware gefordert. Unser CAQ-System bietet dabei den Firmen die optimale Unterstützung im Bereich Qualitätsmanagement“, ergänzt Ulrich Mangold.
Die Gründungsmitglieder von iqs hatten selbst bereits viele Jahre im Qualitätsmanagement eines großen Konzerns der Zulieferindustrie gearbeitet und kannten daher die Probleme der Automotiv-Industrie aus eigener Erfahrung sehr gut. Schmalz: „Es gab viele offene Fragestellungen. Wie reduziert man administrative Tätigkeiten? Wie digitalisiert man Qualitätsprozesse, um letztlich Kosten und Aufwand zu sparen und vor allem Qualität zu verbessern? Wir hatten damals schon die Vision, die Probleme ganzheitlich durch Fehlervermeidung nachhaltig zu lösen.“
Prinzip Regelkreis und Fehlervermeidung
Das war dann auch der Schlüssel zum Erfolg, denn das Prinzip der Fehlervermeidung stand bei der Entwicklung der CAQ-Module stehts im Fokus. „Während der gesamten Produktentstehung vergrößert sich das Wissen im Unternehmen. Diese Erkenntnisse sind von unschätzbarem Wert, wenn sie aktiv zur Prozess- und Produktoptimierung genutzt werden“, erklärt Schmalz. Und genau hier setzt die Technologie von iqs an: Fehlerursachen, Reklamationen und Informationen fließen in die einzelnen CAQ-Module zurück und lösen entsprechende Maßnahmen aus. Mangold: „Auf diese Weise entsteht ein konsequenter Regelkreis, der zu einer deutlichen Kostensenkung und Qualitätssteigerung führt.“
Flaggschiff EMPB
Erster durchschlagender Erfolg war 1996 die Entwicklung des Erstmusterprüfberichts mit automatischer Zeichnungsstempelung. Bis heute ist iqs bei dieser Technik führend und gibt den Standard vor. Es folgte 1998 das Konzept des Integrierten Fertigungsplans. Seine Besonderheit: FMEA, Prüfplan und Control-Plan haben eine gemeinsame Datenbasis. Dies ermöglicht die gleichzeitige Bearbeitung der Fertigungsdokumente. Dadurch ist die Dokumentenpflege bei notwenigen Änderungen oder Anpassungen der Prüfpläne deutlich schneller.
Vererbung macht FMEA beherrschbar
Außerdem wurde die sogenannte Vererbungstechnik entwickelt. Durch die Vererbung und die Wiederverwendung von Bausteinen können Ähnlichkeiten von Produkten oder Prozessen für die einfache Erstellung weiterer FMEAs genutzt werden. Wird ein Baustein, der in verschiedenen Gesamtprozessen relevant ist, geändert, müssen die betroffenen FMEAs nicht mehr von Hand nachgepflegt werden, sondern werden automatisch angepasst. „Dadurch wird die Komplexität der FMEA beherrschbar und kann effizient eingesetzt werden“, so Schmalz.
Kontinuierliches Wachstum
Mit dem Erfolg wuchs auch die Belegschaft. Selbst während der Wirtschaftskrise 2008/2009 blieb iqs kontinuierlich auf Wachstumskurs. Durch den Ausbau von Entwicklung, Support und Vertrieb wuchs die Mitarbeiterzahl weiter an, sodass ein Umzug und die Erweiterung des Firmengebäudes um 650 m² nötig waren. Zu den Kunden gehören heute neben OEMs auch global agierende Großkonzerne. Die Software wird aber auch sehr erfolgreich von vielen Klein- und mittelständischen Unternehmen eingesetzt, für die iqs individuelle Lösungen erarbeitet.
Schwerpunkt Ausbildung
Zudem ist sich iqs auch beim Thema Ausbildung seiner Verantwortung bewusst und investiert hier in die Zukunft. „Unser Nachwuchs liegt uns sehr am Herzen“, erläutert Stefan Weber. Als anerkannter IHK-Ausbildungsbetrieb und zugelassenes Unternehmen für das Duale Studium der DHBW bildet iqs jährlich Mitarbeiter für den Bereich Anwendungsentwicklung aus und bietet seit diesem Jahr erstmalig auch die Ausbildungsberufe Kaufmann/Kauffrau für IT-System-Management und Fachinformatiker/-in Daten- und Prozessanalyse an.
Trotz des anhaltenden Erfolges und der gestiegenen Mitarbeiterzahl herrscht im Unternehmen weiterhin eine sehr familiäre Atmosphäre. Davon zeugen neben die vielen gemeinsamen Veranstaltungen wie Messeabschluss, Weihnachtsfeier oder Sommerfest, zu denen stets alle Mitarbeiter eingeladen sind.
Virtuelle Themenwoche
Der im Jubiläumsjahr geplante Kundentag musste aufgrund der Coronakrise abgesagt werden, stattdessen veranstaltet iqs nun vom 13. – 16. Oktober 2020 eine „virtuelle“ Themenwoche, in der Anwender über ihre Erfahrungen mit iqs und deren CAQ-Projekte berichten. Außerdem plant iqs eine virtuelle Messe, an der sich Interessenten über die CAQ-Software informieren können.
Perspektive
Nach einem Blick in die Zukunft gefragt, sieht sich Schmalz mit iqs noch lange nicht am Ziel: „Die Entwicklung geht weiter. Unser Anspruch ist es, iqs als führende Standardlösung für die Digitalisierung der Qualitätsprozesse in der industriellen Produktion zu platzieren. Insbesondere im Bereich Supply Chain, d.h. im Austausch von Qualitätsinformationen über Unternehmensgrenzen hinweg, wollen wir Maßstäbe setzen.“
https://www.iqs.de/news-events/aktuelles/aktuelles-detail/iqs-software-gmbh-im-jubil%C3%A4umsjahr